Klima – Wachstum – Arbeit – Lebensqualität! (Wie) geht das zusammen?
Klima - Wachstum - Arbeit - Lebensqualität! (Wie) geht das zusammen?
Fritz Hinterberger, Ruth Fartacek, Maximilian Muhr
„Klimaneutralität“ bedeutet, die Emissionen in wenigen Jahren auf „netto null“ zu bringen. Und der Klimawandel ist nur ein Symptom für das Überschreiten planetarer Grenzen, das gerade statt findet. Aber was bedeutet das für die Wirtschaft? Und für die Arbeitslosigkeit? Und unser Leben? Vor allem aber: was braucht es diesbezüglich von der Politik?
Gerade jetzt in der größten Wirtschaftskrise seit Menschengedenken sind diese Fragen von besonderer Bedeutung. Droht die Klimapolitik darin unter zu gehen. In einem großen Verbundprojekt beschäftigen wir uns unter der Mitwirkung einiger anderer Universitäten an der Universität für Angewandte Kunst genau mit diesen Fragen.
„Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ lautet das Ziel Nummer acht der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die die Vereinten Nationen vor 5 Jahren beschlossen haben.
Wir stellen in diesem Workshop 5 Politik-Optionen vor, die geeignet sind, wirtschaftliche Prosperität, Arbeit und Lebensqualität auf hohem Niveau - vor allem aber in einer neuen Qualität - wieder herzustellen und zu sichern. Dazu gehören:
- Investitionen in eine nachhaltige, nicht vom Wirtschaftswachstum abhängige Zukunft
- Die Umverteilung von Arbeit, nicht nur der Erwerbsarbeit, auf alle Menschen in der Gesellschaft
- Eine effizientere Nutzung aller natürlicher Ressourcen
- Eine Re-Regionalisierung der Lebensmittelproduktion
- Ein umfassendes Monitoring des Fortschritts nicht nur der Wirtschaft
Nur wenn all diese Optionen ab jetzt konsequent verfolgt werden, ist ein Umbau der Wirtschaft, der Arbeit und Lebensqualität langfristig sichert, möglich.
Die gute Nachricht aber ist: ein solcher Umbau, der uns vor den schlimmsten Auswirkungen eines Überschreitens planetarer Grenzen bezahlt, ist möglich. Wir müssen nur schnell und beherzt reagieren.Als Diskussionspartner*innen und Workshop-Co-Hosts werden zwei Mitglieder von KAUZ (Werkstatt für Klima, Arbeit und Zukunft) dabei sein. Sie haben 2019 in einem kollektiven Schreibprozess im Rahmen der „Schreibwerkstatt imperiale Lebensweise“ gemeinsam mit Prof. Ulrich Brand (Uni Wien) die Broschüre „Von A wie Arbeit bis Z wie Zukunft: Arbeiten und Wirtschaften in der Klimakrise“ erarbeitet. Die Broschüre beleuchtet die Arbeitswelt und Wirtschaftsweise auf eindringliche Art: Das Konzept der imperialen Lebensweise hilft dabei, zu verstehen, warum sich sowohl soziale Ungleichheit als auch Umweltkrise weiter zuspitzen, obwohl es kaum an Wissen darüber fehlt. Wer im Vorfeld einen Blick darauf werfen möchte, kann die Broschüre kostenlos als pdf downloaden:
https://kollektiv-periskop.org/projekte/von-a-wie-arbeit-bis-z-wie-zukunft/